| 10 Minuten Lesezeit|27. November 2025
In den meisten Fällen übernimmt der qualifizierte Fachbetrieb die detaillierte Planung der Photovoltaikanlage. Dennoch ist es sinnvoll, sich im Vorfeld mit den grundlegenden Aspekten der Solaranlagen Planung vertraut zu machen, um den gesamten Prozess zu erleichtern und Entscheidungen besser nachvollziehen zu können.

Wer eine Photovoltaikanlage planen möchte, sollte sich mit verschiedenen Aspekten – von den baulichen Gegebenheiten über gesetzliche Vorgaben bis hin zur Auswahl eines geeigneten Fachbetriebs – auseinandersetzen. Auch wenn das auf den ersten Blick kompliziert wirkt, ist es in der Praxis oft einfacher als gedacht. Ein qualifizierter Fachbetrieb übernimmt in der Regel die genaue Auslegung und technische Planung der Solaranlage. Dennoch hilft es, die wichtigsten Grundlagen zu kennen, um Angebote und Entscheidungen besser einschätzen zu können. So lässt sich zum Beispiel besser beurteilen, wie sinnvoll ein Batteriespeicher ist oder welche Modulfläche tatsächlich zur Verfügung steht.
In diesem Überblick zeigen wir Ihnen, worauf es bei der Planung einer Photovoltaikanlage ankommt und welche Faktoren eine Rolle spielen. Dazu zählen unter anderem die Eigenschaften Ihres Dachs, die erwartete Sonneneinstrahlung und die Frage, wie viel Strom Sie selbst verbrauchen möchten. Schritt für Schritt erhalten Sie eine verständliche Orientierung, damit Sie gut vorbereitet in Ihr Solarprojekt starten können.
Entscheidend sind Neigung, Ausrichtung, Verschattung und die Tragfähigkeit des Daches. Ideal sind nach Süden ausgerichtete Dächer mit etwa 30 bis 35 Grad. Aber auch Ost- und Westdächer können gute Ergebnisse liefern.
Die Größe orientiert sich an der verfügbaren Dachfläche und Ihrem Stromverbrauch. Wer viel Energie nutzt oder ein E-Auto plant, profitiert von einer etwas größeren Anlage. Bei Einfamilienhäusern sind häufig 8 bis 12 kWp-Anlagen sinnvoll.
In den meisten Fällen ist keine Baugenehmigung notwendig, dennoch muss die Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Zudem wird vor dem Anschluss geprüft, ob ein Zählertausch erforderlich ist.
Neben dem geplanten Budget spielt der erwartete Eigenverbrauch eine zentrale Rolle. Eine PV-Anlage reduziert langfristig die Stromkosten. Je nach Verbrauchsprofil kann sich ein Batteriespeicher zusätzlich rechnen.
Ist die Entscheidung gefallen, dass eine Photovoltaikanlage aufs Dach soll, stehen viele Hausbesitzer vor der Frage: Wie fängt man überhaupt an? Die gute Nachricht ist, dass der Einstieg oft weniger aufwendig ist, als man zunächst vermutet. Mit einem strukturierten Vorgehen und der Unterstützung eines erfahrenen Betriebs lässt sich die Planung einer Photovoltaikanlage ohne großen Aufwand meistern.
Der wichtigste erste Schritt ist die Wahl eines zuverlässigen Fachbetriebs. Dieser übernimmt nicht nur die technische Planung, sondern prüft auch, ob Ihr Dach geeignet ist, welche Anlagengröße für Sie sinnvoll ist und wie hoch der mögliche Ertrag ausfallen kann. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass der Betrieb Erfahrung mit Photovoltaikanlagen in Ihrer Gebäudegröße hat, transparente Angebote erstellt und eine nachvollziehbare Beratung bietet. Ein guter Fachbetrieb nimmt sich Zeit für Ihre Fragen und erläutert die verschiedenen Möglichkeiten. So bekommen Sie schnell ein realistisches Bild davon, welche Anlage zu Ihrem Haus passt und welche Investition notwendig ist.
Um Ihre Photovoltaikanlage planen zu können, findet in der Regel ein Termin direkt bei Ihnen vor Ort statt. Dabei werden Dachfläche, Ausrichtung, mögliche Verschattungen sowie der Zustand der Dachkonstruktion überprüft. Außerdem wird festgehalten, wo Wechselrichter und Leitungswege sinnvoll platziert werden können. Diese genaue Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für eine realistische Ertragsprognose und eine passgenaue Auslegung Ihrer zukünftigen Anlage.
Sind alle wichtigen Informationen gesammelt und die Planung der Photovoltaikanlage so weit abgeschlossen, können Sie in Ruhe entscheiden, welches Angebot für Sie am besten passt. Wenn alle Punkte stimmig sind, erteilen Sie dem Fachbetrieb den Auftrag. Damit ist der wesentliche Teil der Vorbereitung abgeschlossen und der Installateur übernimmt die nächsten Schritte.
Nach der Auftragserteilung, aber bevor die Anlage installiert und in Betrieb genommen wird, muss Ihre Photovoltaikanlage angemeldet werden. Mindestens acht Wochen vor dem Anschluss ans Stromnetz erfolgt die technische Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber. Zusätzlich wird die Anlage innerhalb eines Monats im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen. Eine Anmeldung beim Finanzamt ist in der Regel nicht mehr erforderlich, da seit 2023 die meisten Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher steuerfrei sind. Diese Schritte müssen zwar bei der zeitlichen Planung der Photovoltaikanlage berücksichtigt werden, in der Regel übernimmt der Fachbetrieb jedoch den größten Teil dieser Bürokratie für Sie.
Da nicht nur die Planung der Photovoltaikanlage, sondern auch die Installation vollständig vom Fachbetrieb übernommen wird, läuft dieser Schritt für Sie in der Regel sehr unkompliziert ab. Nach der Auftragserteilung wird ein Installationstermin festgelegt. Die Montage der Module sowie der technischen Komponenten dauert bei einem Einfamilienhaus meist nur wenige Tage. Während der Arbeiten kann es vorkommen, dass einzelne Bereiche angepasst werden müssen, zum Beispiel, wenn beschädigte Dachziegel ersetzt oder Durchführungen zusätzlich abgedichtet werden müssen. Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich und werden direkt im Zuge der Installation erledigt oder vorher mit Ihnen abgestimmt.
Anschließend werden die Module auf dem Dach montiert und alle elektrischen Verbindungen im Haus hergestellt. Dazu gehören der Wechselrichter, die Leitungswege und, falls gewünscht, ein Stromspeicher. Sobald alle Komponenten installiert sind, folgt die technische Prüfung. Danach tauscht der Netzbetreiber bei Bedarf den Stromzähler und schaltet Ihre Photovoltaikanlage offiziell frei. Ab diesem Zeitpunkt produzieren Sie Ihren eigenen Solarstrom.

Wir unterstützen Sie bei der Planung
Ganz gleich, ob Sie einzelne Komponenten wünschen oder eine komplette Anlage planen: Wir beraten Sie individuell und finden gemeinsam die passende Lösung für Ihr Zuhause.
Um überhaupt eine Photovoltaikanlage planen zu können, müssen die baulichen Gegebenheiten Ihres Hauses, vor allem das Dach, geeignet sein. Die Dachform, der Zustand der Eindeckung und die statische Tragfähigkeit bestimmen, ob und wie gut sich eine Anlage installieren lässt. Ein kurzer Blick auf diese Punkte hilft Ihnen, eine erste Einschätzung zu gewinnen, bevor die eigentliche Solaranlagen Planung losgeht:
Ein wesentlicher Schritt bei der Planung einer Photovoltaikanlage ist die Entscheidung über die passende Anlagengröße. Dabei ist es nicht immer sinnvoll, jede verfügbare Dachfläche vollständig mit Modulen zu belegen. Empfehlenswert ist eine individuelle Dimensionierung, die sich an Ihrem Stromverbrauch und an den baulichen Gegebenheiten orientiert. Eine gute Größenplanung entscheidet maßgeblich darüber, wie effizient und wirtschaftlich Ihre Anlage später arbeitet. Die Entscheidung für die passende Anlagengröße basiert auf mehreren wichtigen Kriterien:
Bei der Planung der Anlagengröße spielt Ihr Stromverbrauch eine zentrale Rolle. Grundsätzlich sollte die Photovoltaikanlage so dimensioniert werden, dass sie den jährlichen Strombedarf rechnerisch decken kann. In der Praxis lässt sich der erzeugte Solarstrom jedoch nicht immer vollständig selbst nutzen, weil der höchste Stromverbrauch häufig morgens und abends entsteht, während die Anlage vor allem zur Mittagszeit viel Energie produziert. Deshalb fließen sowohl Ihr aktueller Verbrauch als auch Ihr typisches Nutzungsverhalten in die Planung ein. Zusätzlich sollten mögliche zukünftige Änderungen, etwa durch eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto, mit in die Planung einbezogen werden.
Als grobe Orientierung gilt: Eine Photovoltaikanlage sollte so dimensioniert sein, dass sie etwa das Zweieinhalbfache Ihres Jahresstrombedarfs an potenziellem Jahresertrag liefert. Dieser Richtwert ergibt sich daraus, dass ein Kilowattpeak (kWp) in Deutschland durchschnittlich rund 900 bis 1.100 Kilowattstunden pro Jahr erzeugt. Damit lässt sich leicht abschätzen, welche Anlagenleistung sinnvoll ist, um den eigenen Strombedarf rechnerisch abzudecken. Beispielsweise verbraucht ein typisches Einfamilienhaus im Jahr rund 3.500 bis 4.000 Kilowattstunden Strom. Nutzt man die gängige Faustformel zur Orientierung, ergibt sich daraus eine empfohlene Anlagenleistung von etwa 8,5 bis 10 kWp.
Faustformel für die Anlagengröße:
Jahresstromverbrauch x 2,5 : 1.000 = empfohlene PV-Leistung in kWp
Darüber hinaus muss beim Planen der Photovoltaikanlage entschieden werden, ob ein Stromspeicher integriert werden soll. Ein Speicher erhöht den Anteil des selbst genutzten Solarstroms deutlich, da er überschüssige Energie aus den sonnenreichen Stunden für den späteren Verbrauch am Abend oder in der Nacht bereitstellt. Gerade weil die Einspeisevergütung in den vergangenen Jahren gesunken ist und die Einspeisung ins Netz finanziell weniger attraktiv geworden ist, lohnt sich Photovoltaik zunehmend durch einen hohen Eigenverbrauch. Ein Stromspeicher kann genau dabei unterstützen und die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessern, insbesondere in Haushalten, in denen der Stromverbrauch besonders in den Abendstunden höher ist.
Eine aktuelle Studie der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin zeigt, wie stark ein Stromspeicher die Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen kann. Bereits eine Photovoltaikanlage ohne Speicher reduziert den jährlichen Strombezug eines typischen Einfamilienhaushalts im Durchschnitt um rund 2.000 Kilowattstunden. Wird zusätzlich ein Stromspeicher installiert, sinkt der Netzbezug auf etwa 1.500 Kilowattstunden pro Jahr. Insgesamt können Haushalte mit einer Kombination aus PV-Anlage und Speicher ihren Netzstrombezug durchschnittlich um 3.400 Kilowattstunden pro Jahr senken und erreichen damit einen Autarkiegrad von rund 70 Prozent.
Für die Planung bedeutet das: Je höher der Anteil des selbst genutzten Solarstroms ist, desto wirtschaftlicher arbeitet die Anlage langfristig. Wenn ein Speicher den Netzbezug um mehrere tausend Kilowattstunden pro Jahr reduzieren kann, verändert das die gesamte Auslegung der Anlage, von der optimalen Leistung bis zur Wahl der passenden Speichergröße. Diese Erkenntnisse helfen dabei, fundiert zu entscheiden, ob ein Stromspeicher für den eigenen Haushalt sinnvoll ist.
Quelle: Studie zur Stromspeicher-Inspektion 2024 der HTW Berlin (https://solar.htw-berlin.de/studien/stromspeicher-inspektion-2024/)
Mit welchen Kosten Sie bei der Solaranlagen Planung rechnen sollten, hängt von der Größe der Anlage, der Qualität der Komponenten und der zusätzlichen Technik ab. Grundsätzlich lassen sich die Kosten gut an der Nennleistung in Kilowatt-Peak (kWp) orientieren: Für ein kWp fallen je nach Qualität und Hersteller meist zwischen 1.000 und 1.800 Euro an. Soll ein Stromspeicher installiert werden, kommen zusätzlich etwa 1.000 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität hinzu. Für ein typisches Einfamilienhaus können Sie somit etwa mit einem Gesamtpreis von etwa 10.000 bis 18.000 Euro planen, abhängig von Anlagengröße, verfügbaren Dachflächen, Leistungsumfang und der gewählten Technik. Detaillierte Informationen zu den Kosten finden Sie hier: Was kostet eine Solaranlage?
Gegebenenfalls stehen Ihnen Förderungen zur Verfügung, die die Investitionskosten spürbar senken können. Informieren Sie sich daher am besten frühzeitig über regionale oder bundesweite Förderprogramme, etwa von Kommunen, Ländern oder Energieversorgern. Auch Zuschüsse für Batteriespeicher oder steuerliche Vorteile können eine Rolle spielen. Wenn diese Möglichkeiten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden, lässt sich das Gesamtbudget realistischer einschätzen und potenzielle Kostenersparnisse können von Anfang an mit eingeplant werden.
Anschaffungskosten
Installationskosten
Wartungskosten
Für die meisten Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern ist keine Baugenehmigung erforderlich. Ausnahmen gibt es nur in besonderen Fällen, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden, komplexen Umbauten oder speziellen baulichen Anforderungen. Dennoch sollten im Rahmen der Planung der Photovoltaikanlage alle baurechtlichen Aspekte geprüft werden, damit die Installation reibungslos erfolgen kann. Ihr Fachbetrieb kann früh einschätzen, ob eine Genehmigung notwendig ist und welche Unterlagen gegebenenfalls einzureichen sind. Zu beachten ist aber in jedem Fall die Anmeldung der PV-Anlage. Dazu gehören:
Diese Schritte sind wichtig für eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme und müssen bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. In der Praxis übernimmt der Fachbetrieb jedoch nahezu den gesamten bürokratischen Aufwand für Sie und stimmt alles direkt mit dem Netzbetreiber ab, sodass der Ablauf für Sie möglichst einfach bleibt.
Im Rahmen der Planung sollte auch geklärt werden, welche konkreten Baumaßnahmen am Haus erforderlich sind und wie viel Zeit dafür eingeplant werden muss. Bei den meisten Photovoltaikanlagen dauern die Arbeiten nur wenige Tage. Typische Maßnahmen sind das Anbringen der Unterkonstruktion auf dem Dach, das Verlegen der Kabel bis zum Technikraum und das Montieren von Wechselrichter und gegebenenfalls Stromspeicher. Kleinere Dacharbeiten, wie etwa das Austauschen beschädigter Ziegel oder das Abdichten von Leitungsdurchführungen, erledigt der Fachbetrieb dabei direkt mit.
Damit die Installation reibungslos abläuft, sollte ein geeigneter Platz für den Wechselrichter und den Speicher freigeräumt werden. Auch der Zugang zum Zählerschrank sollte gut erreichbar sein. Größere Baumaßnahmen wie eine Dachsanierung oder die Anpassung des Technikraums werden vom Fachbetrieb bereits in der Planung angesprochen und mit Ihnen abgestimmt. So wissen Sie früh, welchen Aufwand Sie einplanen müssen und welche Teile der Vorbereitung Sie selbst übernehmen können.
Mit einer sorgfältigen Planung und der Unterstützung eines erfahrenen Fachbetriebs legen Sie den Grundstein für eine zuverlässige und zukunftssichere Solaranlage. So können Sie sicher sein, dass Ihr Solarprojekt gut vorbereitet ist und nichts mehr schiefgehen kann. Und Sie machen gleichzeitig einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen, unabhängigen Energieversorgung für Ihr Zuhause.
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Martin Ohl
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