Reinigung von PV Anlagen

Die Reinigung von Solaranlagen ist ein wichtiger Bestandteil des Anlagenbetriebs, um eine dauerhaft hohe Energieausbeute sicherzustellen. Photovoltaik-Module erzeugen Strom nur dann effizient, wenn ihre Oberfläche frei von Verschmutzungen ist, die das Sonnenlicht blockieren oder streuen. Typische Verschmutzungen sind Staub, Pollen, Laub, Vogelkot, Blütenreste oder Sand, aber auch Umwelteinflüsse wie Abgase, Ruß oder Salznebel bei Küstenregionen.

Warum die Reinigung von Solaranlagen wichtig ist

Schmutz auf Solarmodulen reduziert die Lichtdurchlässigkeit und damit die Stromproduktion. Besonders kritisch sind lokale Verschattungen durch punktuelle Verschmutzungen, wie Vogelkot oder Blätter, da sie Hot-Spots auf den Modulen verursachen können. Hot-Spots entstehen, wenn einzelne Solarzellen weniger Strom liefern als die benachbarten Zellen, was zu Überhitzung, Materialschäden und langfristiger Degradation führen kann.
Regelmäßige Reinigung kann die Leistungsfähigkeit der Module um 5 bis 30 % steigern, abhängig von Standort, Witterung und Verschmutzungsgrad. In trockenen, staubigen Regionen oder in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen ist der Ertragseinbruch durch Verschmutzung besonders hoch.

Reinigungsmethoden

Es gibt verschiedene Reinigungsmethoden für Solaranlagen, die je nach Anlagentyp, Standort und Verschmutzungsgrad eingesetzt werden:

Manuelle Reinigung

• Mit Wasser, weichen Bürsten oder speziellen Reinigungssystemen.
• Vorteil: schonend für die Module, hohe Genauigkeit.
• Nachteil: arbeitsintensiv, besonders bei großen Freiflächenanlagen oder schwer zugänglichen Dachflächen.

Automatisierte Reinigungssysteme

• Bürsten- oder Sprühsysteme, die über Sensoren gesteuert werden.
• Vorteil: gleichmäßige Reinigung ohne ständigen Personaleinsatz, geeignet für große Anlagen.
• Nachteil: höhere Investitionskosten, Wartung nötig.

Regenunterstützte Reinigung

• Regen spült lose Verschmutzungen ab.
• Vorteil: kostengünstig, kein Personal nötig.
• Nachteil: nicht ausreichend bei hartnäckigem Schmutz oder starken Ablagerungen.

Trockene Methoden

• Staubwedel, Druckluft oder elektrostatische Verfahren.
• Vorteil: kein Wasserverbrauch.
• Nachteil: bei hartnäckigem Schmutz oft nicht ausreichend, kann Kratzer verursachen.

Wie oft sollte man eine Photovoltaikanlage reinigen?

Die optimale Reinigungsfrequenz bei PV-Anlagen hängt stark vom Standort, der Neigung der Module, der Jahreszeit und der Verschmutzungsquelle ab.

• In staubigen Regionen oder bei landwirtschaftlich geprägten Gebieten ist eine Reinigung mehrmals pro Jahr empfehlenswert.
• In Regionen mit regelmäßigem Regen kann der natürliche Selbstreinigungseffekt ausreichend sein.
• Industriegebiete oder Küstenregionen mit Salznebel benötigen häufigere Kontrollen.

Sicherheit und Technik

Bei der Reinigung ist es besonders wichtig, die Module nicht zu beschädigen.

• Weiche Bürsten, pH-neutrale Reinigungsmittel und sauberes Wasser verhindern Kratzer und Korrosion.
• Arbeiten auf Dächern erfordern Sicherheitsausrüstung und fachgerechte Schulung, um Unfälle zu vermeiden.
• Moderne Anlagen nutzen zunehmend Wasseraufbereitungs- oder Entsalzungsanlagen, um Kalkflecken und mineralische Ablagerungen zu vermeiden.

Reinigung von Glas-Glas-Modulen

Besonders Glas-Glas-Module profitieren von regelmäßiger Reinigung: Die glatte Glasoberfläche verhindert Ablagerungen besser als Kunststofffolien, ist jedoch empfindlich gegenüber mechanischen Kratzern. Bifaziale Glas-Glas-Module erfordern außerdem eine besonders saubere Rückseite, um den Mehrertrag durch reflektiertes Licht zu sichern.

Zusammenfassung

Die Reinigung von Solaranlagen ist entscheidend, um Energieerträge zu maximieren, Hot-Spots zu vermeiden und die Lebensdauer der Module zu verlängern. Die Wahl der Reinigungsmethode hängt von Standort, Verschmutzungsgrad und Anlagentyp ab. Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass die Investition in Photovoltaik langfristig effizient und wirtschaftlich bleibt.