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Blitzschutz und PV-Anlage bei GewitterBlitzschutz und PV-Anlage bei Gewitter
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Blitzschutz

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Was ist Blitzschutz?

Der Blitzschutz umfasst alle baulichen und technischen Maßnahmen, die Menschen, Gebäude, elektrische Anlagen und Einrichtungen vor den Auswirkungen eines Blitzeinschlags schützen. Ein Blitz ist ein spontaner, extrem energiereicher Entladungsvorgang in der Atmosphäre: Er kann Ströme von bis zu 200.000 Ampere, Spannungen von mehreren Millionen Volt und Temperaturen von über 30.000 °C erzeugen. Ohne Schutzmaßnahmen kann ein einziger Blitzeinschlag schwerwiegende Folgen haben: von Bränden über den Totalausfall elektrischer Systeme bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Personen.

Blitzschutzsysteme sorgen dafür, dass diese enorme Energie gezielt in die Erde abgeleitet wird, ohne Schaden anzurichten.

Warum ist Blitzschutz wichtig?

In Deutschland werden pro Jahr mehrere Hunderttausend Blitzeinschläge registriert. Gerade in dicht besiedelten Gebieten oder bei Gebäuden mit exponierter Lage (z. B. Hügeln, hohen Gebäuden, Industrieanlagen) ist das Risiko eines Einschlags hoch.

Die Folgen können vielfältig sein:

  • Brände durch die hohen Temperaturen im Einschlagspunkt.
  • Mechanische Zerstörung durch den plötzlichen Druckanstieg.
  • Stromschlaggefahr für Menschen und Tiere.
  • Überspannungsschäden in elektrischen und elektronischen Anlagen, auch wenn der Blitz nicht direkt einschlägt, sondern nur in der Nähe.

Mit dem wachsenden Einsatz empfindlicher Elektronik (Server, Smart-Home-Systeme, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, E-Auto-Ladestationen) steigt auch die Schadensanfälligkeit. Versicherungen verzeichnen jedes Jahr hohe Summen durch Blitz- und Überspannungsschäden – ein funktionierender Blitzschutz kann diese Risiken stark reduzieren.

Welche Arten von Blitzschutz gibt es?

Es gibt verschiedene Arten des Blitzschutzes:

Äußerer Blitzschutz

Der äußere Blitzschutz schützt die Bausubstanz und verhindert, dass der Blitz direkt ins Gebäude einschlägt.
Er besteht aus drei Komponenten:

  • Fangeinrichtungen (Blitzableiter auf dem Dach, Fangstangen, Fangseile), die den Blitz gezielt abfangen.
  • Ableitungen, die den Strom von den Fangeinrichtungen kontrolliert zur Erdung führen.
  • Erdungsanlage, die den Blitzstrom sicher im Erdreich verteilt.

So wird der gefährliche Strom nicht durch tragende Bauteile oder Dachkonstruktionen geleitet, sondern verlässt den Einschlagsort auf einem sicheren Weg.

Innerer Blitzschutz

Der innere Blitzschutz schützt die technische Ausstattung im Gebäude. Dabei geht es vor allem um den Schutz vor Überspannungen, die durch Blitzeinschläge oder Schaltvorgänge entstehen.
Wichtige Elemente sind:

  • Potentialausgleich: verbindet metallische Teile, Rohrleitungen, Gehäuse und Kabelsysteme miteinander, um gefährliche Spannungsunterschiede zu vermeiden.
  • Überspannungsschutzgeräte (SPD): spezielle Bauteile, die Spannungsspitzen abfangen, bevor sie elektronische Geräte erreichen. Sie werden in verschiedenen Stufen eingesetzt – von der Hauptverteilung bis zur Steckdose.

Blitzschutz und Photovoltaikanlagen

Bei Solaranlagen auf dem Dach ist Blitzschutz besonders wichtig. PV-Module sind exponiert montiert und können direkt getroffen werden. Auch ein indirekter Einschlag in der Nähe kann Überspannungen in die PV-Anlage und den Wechselrichter einleiten.
Wichtige Maßnahmen:

  • Integration in das äußere Blitzschutzsystem: Metallrahmen und Leitungen der Module werden in den Potentialausgleich eingebunden.
  • Überspannungsschutz in Gleichstrom- und Wechselstromkreisen: Schützt Wechselrichter und Batteriespeicher.
  • Fachgerechte Erdung: Alle leitfähigen Teile der Anlage müssen geerdet sein.

Ein gut geplantes Blitzschutzsystem schützt nicht nur die Investition in die PV-Anlage, sondern stellt auch sicher, dass das Hausnetz und angeschlossene Verbraucher keinen Schaden nehmen.

Normen, Vorschriften und Planung

Blitzschutz ist ein normiertes Fachgebiet.
In Deutschland und Europa sind die wichtigsten Regelwerke:

  • DIN EN 62305 (VDE 0185-305): Europäische Norm für Planung, Aufbau und Wartung von Blitzschutzsystemen.
  • DIN VDE 0100-443/-534: regelt den Überspannungsschutz in elektrischen Anlagen.
  • DIN VDE 0100-712: legt spezielle Anforderungen für Photovoltaikanlagen fest.

Ob ein Blitzschutzsystem verpflichtend ist, hängt von der Bauordnung des Bundeslands, der Nutzung des Gebäudes und einer Risikoanalyse ab. Besonders Gebäude mit Publikumsverkehr, Krankenhäuser, Schulen, Industrieanlagen und landwirtschaftliche Betriebe benötigen fast immer einen normgerechten Blitzschutz.

Vorteile eines funktionierenden Blitzschutzes

  • Sicherheit für Menschen und Tiere: Vermeidung lebensgefährlicher Spannungen.
  • Brandschutz: Blitzschutz verhindert Brände durch Einschläge.
  • Schutz von Technik: Elektronische Systeme bleiben intakt.
  • Finanzielle Sicherheit: Schäden und Ausfälle werden vermieden; Versicherungsanforderungen werden erfüllt.
  • Langfristige Anlagenverfügbarkeit: Besonders für PV-Anlagen wichtig, da sie auf jahrzehntelangen Betrieb ausgelegt sind.

Fazit

Blitzschutz ist also ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Gebäudetechnik. Er besteht aus einem äußeren und inneren Schutzsystem, das sowohl die Gebäudestruktur als auch die technische Infrastruktur absichert. Gerade in Zeiten wachsender Elektrifizierung, Digitalisierung und erneuerbarer Energien ist Blitzschutz mehr als nur ein „Blitzableiter“ – er ist ein umfassendes Schutzkonzept für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit.

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